Jugend-Blitzmeister 2012

Ingelheim mit bitterer Auftaktniederlage

08.10.2017

Am ersten Spieltag der zweiten Rheinhessenliga in der neu angelaufenen Saison 2017/ 2018 genoss die erste Mannschaft des Schachvereins Multatuli Ingelheim e.V. Heimrecht. Von einem Genuss konnte aber schnell nicht mehr gesprochen werden. Trotz des tapferen Einsatzes von vier Ersatzspielern zur eigentlich geplanten Aufstellung, war Ingelheim zu Beginn des Matches dennoch der deutliche Favorit. Umso bitterer war es, dass am Ende eine 3,5:4,5 Niederlage gegen Vorwärts Orient Mainz 3 zu Stande kam.

Zu Beginn sah dies noch ganz anders aus. An vielen Partien sah es aus Ingelheimer Sicht positionell und materiell bald sehr gut aus. Die beiden Jugendspieler Lukas Lang und Simon Heinßen erreichten an den Brettern sieben und acht räumlich/materiellen Vorteil. Erwin Wartenberg kannte sich in der von ihm gewählten Eröffnung sehr gut aus und erreichte flott einen Mehrbauern und Druck auf die gegnerische Stellung. Da auch am fünften Brett Bernd Raddatz gegen Walter Glock Vorteile herausarbeiten konnte, sah es nach dem gewünschten Auftakt nach Maß aus.

An Brett eins musste sich Mannschaftsführer Thomas Henkel gegen den ersten Zug „C4“ erwehren, während Alexander Dosch am zweiten Brett mit dem Königsbauern begann und mit Verbindung des Springers, der Dame und des F-Bauerns seine Angriffswelle starten wollte. Jugendtalent Anton Wachtel konnte gegen Alexander Witt einen Mehrbauern behaupten, musste aber dafür zwei isolierte Bauern in Kauf nehmen. Am vierten Brett wählte Hans Werner Saala eine eher „verschachtelte“ Spieltaktik mit seinen weißen Steinen.

Simon Heinßen kämpfte korrekt mit seiner Dame in Verbindung mit einer Leichtfigur gegen die anrollenden Bauern seines Gegenübers auf dem Damenflügel und bescherte der ersten Mannschaft aus Ingelheim den ersten Brettpunkt der Saison.

Auch Bernd Raddatz ließ nichts mehr anbrennen und erhöhte auf 2:0 für die Heimmannschaft. Der Beobachter konnte nun eine 4:0 Führung greifbar erahnen. Doch die Überraschung folgte. Erwin Wartenberg remisierte und schätzte dabei die Verteidigungschancen seines Gegenübers als ausreichend ein, was aber nicht der Fall war. Lukas Lang stellte in klar besserer Stellung eine Figur ein und somit schmolz die Ingelheimer Führung auf 2,5:1,5. An Brett drei und vier wurde dieser Trend aufgenommen und ebenso jeweils eine Figur, zu Gunsten von Anton Wachtel und zu Ungunsten von Hans Werner Saala, eingestellt. Nun war der Zwischenstand 3,5:2,5 für Ingelheim. Aber es passte zu diesem misslungenen Spieltag, dass die Spitzenbretter die Führung vergaben. Thomas Henkel zeigte Kampfgeist und wehrte sich gegen den erfolgten Wenigerbauern. Als ein zweiter dazukam, war die Partie nicht mehr zu halten. Da Alexander Dosch den Spielverlauf richtig einschätzte, investierte er viel Bedenkzeit, um den noch nötigen Brettpunkt herausholen zu können. So entschied er sich allerdings in der großen Zeitnot für eine zu schwache Königsposition und sah sich nach überstandener Zeitnotphase einer aus seiner Sicht zu schwachen Endspielstellung gegenüber. Dennoch gab er sich nicht geschlagen und nach dem Tausch der Türme, gelang ihm trotz deutlicher Bauernminderheit beinahe noch der nötige Sieg. Schlussendlich fehlte ihm dann ein Tempozug (eine Nuance beim Schach) zum Brettpunkt, welcher zugleich den Mannschaftssieg eingebracht hätte.
(A.D.)

 

 


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Okt 13, 2017 Kategorie: General Erstellt von: admin